Austausch über Gemeindegrenzen hinweg
Im Roruper Bürgerhaus hieß Paul Pankoke, Vorsitzender der Roruper Ortsunion, kürzlich eine Abordnung der Daruper Christdemokraten willkommen. In einer produktiven Sitzung wurde der Grundstein für einen stetigen Austausch gelegt, der in gemeinsamen Projekten münden soll.
Dabei staunten die Daruper Vertreter nicht schlecht, als sie sich im ehemaligen Ratssaal des Amtes Rorup wiederfanden, von dem aus bis 1975 maßgeblich auch die Daruper Geschicke gelenkt wurden und auf das auch heute noch eine Wandkarte hindeutet. Doch nicht nur die historische Verbindung, sondern auch die ähnliche demografische Lage der Ortsteile in ihren jeweiligen Gemeinden waren neben einigen ortsübergreifenden Projekten Grund genug für Benedikt Wessling, Daruper CDU-Vorsitzender, das Treffen zu initiieren.
Im Fokus standen verschiedene Themen, darunter der Radwegebau. Vorsitzender Wessling berichtete von den Bemühungen der Daruper Ortsunion, insbesondere entlang überörtlicher Achsen die Fahrradwegeinfrastruktur zu verbessern. „Für die Umsetzung überörtlicher Strecken müssen aber immer beide Kommunen an einem Strang ziehen“, verdeutlichte der Daruper Ratsherr Paul Leufke. Aktuelle Fortschritte beim Radwegelückenschluss an der K 13 zwischen Darup und dem Landgasthof Graes, den der Kreis Coesfeld im Jahr 2025 umsetzen will, ermutigten die Unionsvertreter, auch weitere Strecken in die Hand zu nehmen, darunter der Lückenschluss an der K 12 zwischen Graes und Rorup. „Wenn die Grundstückseigentümer einmal ihr Einverständnis erklärt haben, kann alles ganz schnell gehen“, wusste Wessling.
Ein weiteres Thema waren die geplanten Windenergie-Projekte zwischen Darup und Rorup im Bereich Gladbeck und Hastehausen/Hanrorup. Die positive Haltung beider Gemeinden wurde hervorgehoben: „Bei beiden Projekten sind es Anwohner aus den jeweiligen Bauernschaften, die ihre Projekte vorantreiben, für eine regionale Wertschöpfung sorgen und die Bevölkerung vor Ort auch finanziell einbinden wollen“, waren sich die Vorsitzenden einig.
Im Bereich der baulichen Entwicklung wurden Überlegungen für ein Nahwärmenetz im geplanten Baugebiet Stockenkamp II in Rorup präsentiert, das ein ökologisches Heizen ermöglichen soll. Hierzu konnten die Daruper ihre Erfahrungen aus dem Betrieb des Wärmeverbunds „Hummelbach“ sowie Planungen für ein kaltes Nahwärmenetz im zukünftigen Baugebiet am Niederstockumer Weg in Nottuln beisteuern. Dass in Darup in den letzten Jahren kein neues Wohnbaugebiet ausgewiesen werden konnte, ärgerte die Daruper merklich: „Die verschlafene Grundstückspolitik der vergangenen Legislaturperioden verschärft eine inzwischen ohnehin schon schwierige Gesamtlage, bei der Hanglagen, Landschaftsschutzgebiete und Immissionsschutz auf teures Bauen treffen“, so der Daruper Parteivize Jan-Philipp Schwaaf. Die Roruper Vertreter ermutigten die Daruper, bei Ihren Anstrengungen im Schulterschluss mit Bürgermeister Dietmar Thönnes nicht nachzulassen, um eine positive Entwicklung voranzutreiben.
Weitere Themen wie ÖPNV, kommunale Haushalte, Flüchtlingsunterbringung, Kindergärten und Schulen, die für die Attraktivität kleiner Ortsteile essenziell sind, wurden ebenfalls besprochen und erste Ideen und Best-Practices ausgetauscht.
Abschließend bedankten sich die Vorsitzenden für den fruchtbaren Austausch und schlugen vor, ein weiteres Treffen in der zweiten Jahreshälfte anzusetzen, wozu Vorsitzender Wessling zum Gegenbesuch nach Darup einladen wird. Kleine Arbeitsgruppen sollen bis dahin die nächsten Schritte für die identifizierten gemeinsamen Projekte besprechen.