Ein Unternehmerfrühstück, das unter die Haut ging
Am Donnerstagmorgen lud die CDU Nottuln zum inzwischen vierten Unternehmerfrühstück in der Gemeinde ein. Der Einladung folgten über 20 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie weitere Menschen, die im sozialen Bereich tätig sind. Gastgeber war diesmal die Firma Reha Kids & Care (RKC) im Beisenbusch, bei der es einen Führungswechsel gegeben hat: 20 Jahre lenkte Ralf Hartz die Geschicke der Firma, der gab aber vor kurzem die Leitung an „einen Nachbarn aus dem Stevertal“ ab, Arnd Scharlau.
Traditionell gab zunächst der CDU-Fraktionsvorsitzende Hartmut Rulle einen kurzen Einblick in die tagesaktuelle Haushaltspolitik – die Gemeinde Nottuln berät gerade den Haushalt für das Jahr 2025. Leider ist der Haushalt immer noch nicht ausgeglichen, aber man befinde sich endlich auf dem richtigen Weg, kann die Gemeinde doch nach einer Durststrecke von mehreren Jahren endlich wieder mit Grundstücksverkäufen den Haushalt entlasten, so Rulle. Arnd Rutenbeck, Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Soziales, berichtete ebenso über aktuelle Themen aus seinem Ressort. Die Gemeinde wird in den nächsten fünf Jahren 10 Millionen Euro in die Schulen der vier Ortsteile investieren und für eine angemessene Zahl von guten Kitaplätzen auf dem Gemeindegebiet sorgen. Gute Kitas und Schulen sind, so Rutenbeck, auch ein wesentlicher Faktor für die Gewinnung von Fachkräften in den heimischen Unternehmen. Dennoch ist der ständige Bau neuer Kitas eine der Positionen aus dem sozialen Bereich, die den Haushalt der Gemeinde belasten, wie auch die hohen Kosten für die Unterbringung und Verpflegung geflüchteter Menschen. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Dr. Andrea Quadt-Hallmann, berichtete über die Thementage von „Jugend entscheidet“, einem von der Hertie-Stiftung finanzierten und begleiteten Projekt zur Förderung der politischen Beteiligung von Jugendlichen, und die dabei von den über 60 teilnehmenden Nottulner Jugendlichen erarbeiteten Themen und Projekte. Währenddessen stärkten sich die Anwesenden mit Getränken und belegten Brötchen, die von der Firma RKC gespendet wurden.
Im Anschluss gab Geschäftsführer Arnd Scharlau einen Einblick in die Arbeit seines Unternehmens. Nach dem Motto „Leben ist Bewegung“ findet man bei RKC in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten und Krankenkassen die bestmögliche technische Hilfeleistung für die behinderten Menschen – für mehr Mobilität und Lebensfreude, so die Verantwortlichen. Egal ob Test und Beratung vor Ort oder zu Hause und egal für welches Alter oder welche Behinderung, die 38 Mitarbeiter des Unternehmens suchen nach Lösungen für jeden Menschen. Dabei werden nicht nur auf dem Markt vorhandene Hilfsmittel vermittelt, sondern auch im Sonderbau auf den individuellen Bedarf zugeschnittene Systeme angefertigt. Und das manchmal sogar innerhalb eines einzigen Tages, wie Carolin Feismann vom Kinderhospiz Gut Feismann bestätigte. Bei RKC ist der Job nicht nur Arbeit, sondern Berufung – das war deutlich zu spüren. Herr Scharlau wies in einem abschließenden Appell an die Politik darauf hin, dass in Hinblick auf das deutsche Gesundheitssystem und dort insbesondere den Bürokratieabbau noch viel Luft nach oben ist.