Volkspartei im besten Sinne
Zum ersten Mal lud am vergangenen Donnerstag Benedikt Wessling als neuer Vorsitzender der Daruper Christdemokraten zur traditionellen jährlichen Mitgliederversammlung in das Landgasthaus. Auf dem Programm standen neben einem politischen „Rundumschlag“ über alle Ebenen und einer Einstimmung auf den Europawahlkampf insbesondere die Ehrung verdienter CDU-Mitglieder, die sich insgesamt 285 Jahre in ihre Partei eingebracht haben.
So freute sich Wessling sehr, den Jubliaren Paul Leufke (25 Jahre), Hubert König (50 Jahre) und Josef Brintrup (50 Jahre) im Rahmen der Sitzung Blumenpräsente und die von Bundes-, Landes- und Kreisvorsitzenden unterzeichnete Ehrenurkunde überreichen zu können. Den leider abwesenden Jubliaren Richard Hanning (60 Jahre), Ludger Sietmann (60 Jahre) und Bernhard Strätker (40 Jahre) wird er die Glückwünsche persönlich überbringen. Insbesondere eine 60- oder 50-jährige Mitgliedschaft sei bemerkenswert, immerhin hätten die Jubilare nahezu ihr gesamtes erwachsenes Leben der CDU in wechselvollen politischen Epochen die Treue gehalten und immer wieder auf Ortsebene die Diskussion bereichert.
Dabei betonte Wessling: „Der Erfolg der CDU bei uns in Darup liegt immer schon in der vielfältigen, gut vernetzten und zahlenmäßig hohen Mitgliederschaft“. Dabei sei es gerade in den letzten Jahren gelungen, verstärkt jüngere Leute in die Partei- und Fraktionsarbeit einzubinden. Den Erfolg dieser Strategie konnte auch Gemeindeverbandsvorsitzender Dr. Julian Allendorf konstatieren: „Bezogen auf die Einwohnerzahl hat der Ortsteil Darup die höchste CDU-Mitgliederdichte in der Gemeinde Nottuln“.
Einen Großteil des Abends nahm ein kurzweiliger und interessanter Gastvortrag von Werner Jostmeier über seine Aufgabe als Honorarkonsul von Bulgarien in Nordrhein-Westfalen ein, der über seine Aufgaben und die guten Beziehungen zu Bulgarien sprach. Der ehemalige Landtagsabgeordnete wusste dabei nicht nur, mit falschen Erwartungen aufzuräumen – so erhält ein Honorarkonsul überhaupt kein Honorar, sondern arbeitet rein ehrenamtlich an der Verbesserung der politischen, wirtschaftlichen und touristischen Zusammenarbeit – sondern konnte gerade auch vor dem Hintergrund der anstehenden Europawahl mit einem flammenden Appell für das „größte und erfolgreichste Friedensprojekt“ Europa nur dafür werben, auch in der Unterstützung der Ukraine für unsere gemeinsamen demokratischen Werte – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – einzustehen. Dass insbesondere die Brüsseler Bürokratie den Fokus der Wahrnehmung Europas verschiebe, wussten natürlich die anwesenden Mitglieder, insbesondere die Landwirte und Unternehmer zu berichten. „Nur eine starke CDU kann sich für unsere Interessen und den Bürokratieabbau in Brüssel starkmachen“, betonte Gemeindeverbandsvorsitzender Allendorf. Mit Sabrina Salomon aus Drensteinfurt steht für das Münsterland und die CDU eine überzeugte Europäerin und Wirtschaftsexpertin, die eben diese Probleme kennt, auf dem aussichtsvollen achten Platz der CDU-Landesliste. Jostmeier unterstrich: „Es ist Europa, das dafür sorgt, dass wir Deutschen nunmehr seit zwei Generationen nicht mehr im Krieg waren. Sieben Generationen, zumindest in meiner Familie, war das zuvor nicht vergönnt“.
Ein zweiter Block des Abends war gut gefüllt mit Berichten der verschiedenen Gliederungen – vom Ortsverband selbst, über die Ratsfraktion, den Gemeindeverband bis in den Kreistag. In einem Parforceritt durch die Themen von Baulandentwicklung, über Bevölkerungsschutz, Grundschule, Haushalt, Parksituationen, Radwegebau und ÖPNV zur Windenergie wurde deutlich, mit welcher Themenvielfalt sich die Ortsunion im vergangenen Jahr intensiv beschäftigt und welche politischen Entscheidungen sie zum Wohle des Ortes mit viel Herzblut begleitet hat. Schön sei ganz aktuell zu sehen, dass sich die Arbeit zur Anbindung der S60 ausgezahlt habe; auch beim Radwegebau in Richtung Buldern und Billerbeck geht es nun voran.
All das sei nur aufgrund der vielen ehrenamtlichen Stunden möglich, die im Ortsverband, der Fraktion und in den weiteren Gliederungen geleistet würden. Dafür sagte der Vorsitzende unter dem Beifall der versammelten Mitgliedschaft Dank.