Sportverein kann durchstarten
Der SV Arminia Appelhülsen übernimmt Verantwortung: Er wird Bauherr für seinen Kunstrasenplatz und bekommt eine halbe Millionen Euro als Budget. Von Frank Vogel
Der Sportverein Arminia Appelhülsen kann seinen Tennenplatz in einen Kunstrasenplatz umbauen. Der Gemeinderat hat am Dienstag entschieden, dass der Verein das Projekt als Bauherr selbst in die Hand nehmen soll, dabei fachlich von der Gemeindeverwaltung unterstützt wird und einen Zuschuss von 500 000 Euro plus eine zehnprozentige Sicherheit (50 000 Euro) bekommt, die mit einem Sperrvermerk versehen wird. Die Gemeindeverwaltung wurde beauftragt, bis Ende Juni die vertraglichen Modalitäten mit dem zukünftigen Bauherrn zu klären.
In der vorausgehenden Diskussion bekam Richard Dammann (Grüne) von allen Fraktionen zustimmenden Beifall für sein Lob auf den Verein: „Respekt, was Sie an Vorarbeit geleistet haben.“ Wie schon der Sportverein Fortuna Schapdetten, der seinen Bogensportplatz als Bauherr errichtet, sollte auch den Appelhülsenern diese Aufgabe übertragen werden, fand Dammann. Dafür bekomme der Verein einen Zuschuss von der Gemeinde, mit dem er wirtschaften kann.
Dieses Modell hatte die Gemeindeverwaltung ins Spiel gebracht. Denn: Die Alternative, nach der die Gemeinde Bauherr ist, habe den Haken, dass Eigenleistungen – wie sie die Arminia angeboten hatte – aus rechtlichen Gründen nicht einzubringen seien, hatte Beigeordnete Doris Block im Rat noch einmal erläutert.
„So machen wir das“, fand auch Hartmut Rulle (CDU), der aufs Tempo drückte: „Wir müssen möglichst schnell zu Potte kommen, damit der Verein das Projekt noch in diesem Jahr umsetzen kann.“ Bis Ende Oktober könne ein Kunstrasen eingebaut werden, das sollte man dem Verein ermöglichen. Rulle erinnerte an das auf der Zielgeraden gescheiterte Mehrzweckhallen-Projekt in Appelhülsen: „Die Appelhülsener sollen erfahren, dass sie der Kommunalpolitik vertrauen können.“ Bei 500 000 Euro – eine Summe, die der Verein kalkuliert hatte – sollte aber Schluss sein, betonte Rulle.
Schließlich sollen im Rahmen des Sportstättenkonzept, das mit einem Budget von 1,2 Millionen Euro versehen worden ist, noch weitere Projekte finanziert werden. Auf diesen Punkt hatte zuvor vor allem auch Jan Van de Vyle (UBG) aufmerksam gemacht. Er schlug vor, den Zuschuss niedriger zu deckeln. Später meinte sein Fraktionskollege Herbert von Stein allerdings, dass 500 000 Euro die Obergrenze sein sollten.
Die SPD fand, „dass der Zeitpunkt gekommen ist, dass das Projekt konkret wird“, wie Volker Ludwig formulierte. Seine Fraktion wollte zunächst zwar die Zuschusssumme höher machen und den von der Gemeinde ermittelten Zahlen folgen (615 000 Euro), um dem Verein Sicherheit zu geben. Doch in einer Sitzungsunterbrechung machten die Sozialdemokraten den Vorschlag eines 500 000-Euro-Zuschusses und eines mit einem Sperrvermerk versehenen zusätzlichen Polsters von 50 000 Euro. Ein Kompromiss, mit dem die überwältigende Mehrheit des Rates leben konnte.
Zumal SVA-Vorsitzender Andreas Hüls bekräftigt hatte: „Wenn wir 500 000 Euro bekommen, in diesem Jahr bauen können und von der Gemeinde unterstützt werden, dann übernehmen wir die Verantwortung als Bauherr – und schaffen das.“
Zunächst wurde über die 500 000 Euro abgestimmt. Alle waren dafür, nur die Ökologische Liste stimmte aus grundsätzlichen ökologischen Erwägungen dagegen (Stichwort: Plastikmüll). Das 50 000-Euro-Sicherheit wurde anschließend mehrheitlich mit 20:13 Stimmen beschlossen.