Mahnung und Gedenken
Der aus Nottuln stammende Jude Walter Heimbach wurde 1941 in Riga ermordet. Insgesamt wurden in und um Riga im Jahr 1941 ca. 37.600 deutsche und lettische Juden erschossen und in Massengräbern verscharrt.
Auf einer Reise, die unter dem Motto „Gedenken und Mahnung“ stand, besuchten Georg Schulze Bisping (ehemaliger Nottulner CDU-Ratsherr) und Gemeindearchivar Christian Wermert jetzt die lettische Hauptstadt.
Die Reise, organisiert vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und der Bezirksregierung Münster, führte die Nottulner an die Original Tatorte, wo viele Jüdinnen und Juden aus dem Münsterland zu Tode kamen. So besuchten sie den Deportationsbahnhof Skirotava, das Ghetto in der Moskauer Vorstadt und das Polizeigefängnis und Arbeitserziehungslager Salapils.
Zusammen mit Regierungspräsident Andreas Bothe legten die Nottulner zum Gedenken an die ehemaligen Nottulner Juden Blumen in der Gedenkstätte im Wald von Bikernieki nieder. Hier wurden Juden seinerzeit erschossen und im Wald verscharrt.
Wer von Deutschland aus den Weg in den Wald von Bikernieki findet, entdeckt hier die Namen vieler deutscher Städte, eingeprägt in schwarzem Granit.
Die Gemeinde Nottuln trat 2020 dem Riga-Komitee bei. Damit gehört die Gemeinde zu den mittlerweile 76 Kommunen, die unter dem Dach des Riga-Komitee vereint sind. Der Beitritt zum Deutschen Riga-Komitee ist ein klares Bekenntnis, dass Nottuln sich der Erinnerung stellt und sich verpflichtet, die Vergangenheit nicht zu vergessen und sich stets dafür einzusetzen, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen.
Auch die Steine aus Münster, Coesfeld, Billerbeck und Warendorf sind hier im Wald zum Gedenken an die verschleppten und ermordeten Juden zu finden. An keinem anderen Ort im besetzten Lettland wurden mehr Menschen ermordet.