CDU Gemeindeverband Nottuln

Bomber, Bunker und Baracken

CDU-Fraktion im Austausch mit Heinz Böwing zum Lager Herbstwald

Vor Eintritt in die Sommerpause traf sich die CDU-Fraktion mit Heinz Böwing, dem Autor des Buches "Bomber, Bunker und Baracken", um unter seiner fachkundigen Leitung die Überreste des Lagers Herbstwald auf dem Baumberg zu erkunden und in die Geschehnisse der letzten Monate des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit an diesem Ort einzutauchen.

Heinz Böwing (links) berichtete den Mitgliedern der CDU-Fraktion eindrücklich von der wechselvollen Geschichte des Lagers Herbstwald.Heinz Böwing (links) berichtete den Mitgliedern der CDU-Fraktion eindrücklich von der wechselvollen Geschichte des Lagers Herbstwald.

Das Lager wurde als Ausweichunterkunft des stellv. Generalkommandos des VI. Armeekorps in Münster errichtet und von Oktober 1944 bis zur Befreiung des Münsterlandes durch die vorrückenden englischen und amerikanischen Truppen an Ostern 1945 durch die Wehrmacht genutzt.

Nach der Kapitulation wurde das Lager durch die Alliierten als Auffanglager für über 1000 sogenannte Displaced Persons genutzt. Unter menschenunwürdigen Zuständen mussten die verschleppten Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen in dem für ca. 250 Menschen ausgelegten Lager über Monate hinweg unter mangelhafter Ernährung und Hygiene sowie unsicherer Zukunft ausharren, bevor sie in Ihre Heimat gelangen konnten. Unter diesen Umständen kam es bedauerlicherweise auch zu Konflikten mit der Zivilbevölkerung, die auf beiden Seiten Opfer forderten. 

Heinz Böwing berichtete den Anwesenden, dass er sich aktuell dafür einsetzt, dass dieser geschichtsträchtige Ort kenntlich gemacht wird, damit das Gedenken an die Opfer, die an dieser Stelle zu beklagen waren, nicht in Vergessenheit gerät.

Ratsherr Dirk Mannwald bestätigte, dass sich die CDU Nottuln mit diesem Ansinnen voll identifiziert und Fraktionsvorsitzender Hartmut Rulle schlug vor, dass die Fraktion diesbezüglich einen Antrag an den Gemeinderat stellt, um auch in der Kommunalpolitik einen breiten Konsens für das Thema zu erreichen.