Pläne für den Mobilitäts-Hub Appelhülsen
Aus dem Bahnhof Appelhülsen soll ein Mobilitäts-Hub werden. Über die Ideen der CDU Nottuln dazu informierte sich der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann bei seiner Sommertour. „Klasse, was sich hier entwickelt“, meinte er anerkennend. „Wir wollen den öffentlichen Personennahverkehr stärken. Es ist richtig, sich jetzt auf den Weg zu machen“, kommentierte er die Initiativen in der Nottulner Politik.
Nicht nur Fahrgäste aus der Gemeinde Nottuln steigen in Appelhülsen zu. „Viele Havixbecker, Billerbecker und Sendener machen sich von hier aus auf den Weg ins Ruhrgebiet“, hat Fraktionschef Hartmut Rulle beobachtet. Einheitliche Tarife und die Möglichkeit, Bus, Bahn oder E-Bike per App zu buchen: so solle der ÖPNV einfacher werden, betonte Henrichmann. Um den künftigen Mobilitäts-Hub darüber hinaus noch attraktiver zu machen, hat die CDU Nottuln konkrete Vorschläge. Dazu gehört ein vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe gefördertes beheiztes Wartehäuschen, das über ein digitales Zugangssystem betreten werden soll. „Das schützt vor Vandalismus“, erklärte Dr. Julian Allendorf, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands und Verkehrsexperte im Kreistag. Einen solchen Zugang sollen auch die Radboxen erhalten. Ebenfalls angedacht sind eine Paketstation und Lade-Infrastruktur für E-Mobilität.
„Wir müssen Ökonomie und Ökologie zusammen denken, wenn wir das Klima nachhaltig schützen wollen“, erklärte Henrichmann. Ein Beispiel, wo dies praktiziert werden soll, ist das künftige Logistikzentrum von Agravis in Nottuln. Hier werden vier bisherige Logistikstandorte gebündelt – „schon das bringt einen ökologischen Vorteil“, stellte Michael Grewe, Geschäftsführer der Raiffeisen Steverland, fest. Wovon ganz konkret Nottuln profitiert: Als Ausgleichsmaßnahme wird das Unternehmen die Steveraue renaturieren. Mit 120 Arbeitsplätzen will Agravis Mitte 2024 starten. „Es werden etwa 30 bis 40 Arbeitsplätze hinzukommen“, kündigte Grewe an.
Nach dem Ende des Lockdowns hat Henrichmann „eine große Erleichterung“ in Handel und Gastronomie gespürt. Auch wenn die Hilfen des Bundes durch die Pandemie geholfen hätten, „Unternehmer wollen unternehmen und sind froh, wieder etwas machen zu können“. So wie Marcell Klingel in Klingel’s Esszimmer, einer weiteren Station der Tour. Viel Zuspruch habe er in der Krise erfahren, nun laufen die Geschäfte wieder. Zwar hätten ihm die Stammkräfte die Treue gehalten, allerdings falle es zunehmend schwer, neue Arbeitskräfte zu gewinnen, berichtete Klingel. Die benötigt er auch für die vielen Feiern, bei denen er einen besonderen Trend ausgemacht hat: „Seit Mai gab es so viele 90. Geburtstage wie noch nie.“