Henrichmann: Rettungspakete auch für Jugendherbergen
Die Radfahrer bedanken sich für den schönen Aufenthalt und schwingen sich wieder auf die Sattel: Als der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann die Jugendherberge Nottuln besucht, verabschiedet dessen Leiter Christoph Zumbülte gerade eine kleine Reisegruppe – und hat danach in Ruhe Zeit für seine Gäste, den Parlamentarier und einige Vertreter der Nottulner CDU. Denn viel Betrieb herrscht gerade nicht in der schmucken Herberge. Gerade 20 von 178 Betten seien aktuell belegt, berichtet Zumbülte. Corona hat auch die Einrichtung in Nottuln schwer getroffen. Doch die Politik in Bund und Land hilft.
„Noch in der letzten Sitzungswoche haben wir in Berlin ein weiteres Rettungspaket verabschiedet, um die Corona-Folgen abzumildern“, berichtet Henrichmann. 100 Millionen Euro umfasst es, bundesweit werden auch Jugendherbergen davon profitieren. Die Landesregierung unterstützt zudem die Träger der Jugend- und Jugendsozialarbeit mit insgesamt 72 Millionen Euro.
Die Hilfen sind willkommen, denn als gemeinnützige Einrichtungen schlüpften die Jugendherbergen bisher nicht unter einen der aufgespannten Rettungsschirme. Sie durften wegen ihrer Gemeinnützigkeit aber auch in guten Zeiten keine Rücklagen bilden. Und die Zeiten in Nottuln waren nach dem umfangreichen Umbau besonders gut. Auf 28.000 verdoppelte sich die Zahl der Übernachtungen vor Corona nahezu.
16 der 29 Jugendherbergen in Westfalen-Lippe nehmen in den Sommerferien Gäste auf, Nottuln gehört dazu. Aktuell besuchen vor allem Familien das moderne Haus und genießen den Komfort dort. Ideal sind die Herbergen derzeit auch für spontan Reisende, die Erholung suchen. „Das fängt die Stornierungen aber nicht auf“, räumt Zumbülte ein. Schulklassen, Chöre und Orchester haben ihre Aufenthalte abgesagt. „Das wäre das einfachste Förderprogramm: Wenn Schulen nach den Ferien wiederkommen“, ist Henrichmann überzeugt – zumal Auslandsfahren bis auf weiteres nicht möglich seien.