„Wollen konstruktive Kraft im Ort sein“
Die Gemeinde Nottuln scheint interessant zu sein für Frauen und Männer, die das Bürgermeisteramt bekleiden möchten. Bei der Jahreshauptversammlung des CDU-Gemeindeverbandes berichtete Vorsitzender Dirk Mannwald aus der mit Grünen und FDP gebildeten Findungsgruppe: „Wir haben bisher sechs ernst zu nehmende Bewerbungen. Und wenn Manuela Mahnke in Apensen Bürgermeisterin werden sollte und Nottuln verlässt, kommen bestimmt weitere Kandidaten dazu.“
Die in diesem und im kommenden Jahr anstehenden Wahlen werfen ihre Schatten voraus: Zunächst stimmte Europaabgeordneter Dr. Markus Pieper die Parteifreunde auf den Europawahlkampf ein. Und Dirk Mannwald beschwor die Anwesenden: „Der Erfolg wird uns nicht in den Schoß fallen, aber wir müssen uns für die Idee Europa und unsere Ideen stark machen. Wir werden den Populisten nicht das Feld überlassen.“
Bekanntlich sind die Vorbereitungen für die Bürgermeisterwahl 2020 bereits angelaufen und auch die zeitgleichen Kommunalwahlen sollen nach den Sommerferien bei den Christdemokraten Thema werden. Eine Programmkommission sei bereits tätig, berichtet Mannwald.
Im Blick auf die Gemeindeverwaltung erklärte der Vorsitzende, dass man nicht nur das Schlechte suche, sondern Gutes auch lobe. „Wir müssen aufpassen, wen wir mit unserer Kritik treffen. Die Mitarbeiter genießen unser volles Vertrauen.“
Die CDU wolle „konstruktive, gestaltende Kraft im Ort“ sein und suche dazu Mehrheiten auch über die Parteigrenzen hinaus. „Wir haben ein gutes Netzwerk entwickelt und können stolz darauf sein, dass wir viele sachkundige Bürger an unserer Seite haben.“ Dennoch könne der 192 Köpfe zählende Gemeindeverband neue Mitglieder jederzeit gebrauchen. „Wer sich engagieren will, findet bei uns den Raum dazu.“
Während der turnusmäßig anstehenden Vorstandswahlen referierte Fraktionsvorsitzender Hartmut Rulle über die Ratsarbeit. Ähnlich wie Mannwald und wie schon in seiner Haushaltsrede benannte er den Glasfaserausbau und die bauliche Entwicklung als Schwachpunkte: „Da klemmt es richtig.“ Aber es gebe Potenzial, die Finanzen seien gut, die Gemeindewerke und der Fachbereich Soziales liefen traditionell gut, beim Fachbereich Bauen und Planen entwickele sich Jonas Sonntag als Leiter mit 28 Jahren bemerkenswert, seien außerdem vier von fünf Stellen besetzt: „Da ist Licht am Ende des Tunnels.“
Zum Thema Windenergie nahm Rulle ebenfalls Stellung: „Auch wir wollen den Ausbau im Münsterland fördern, aber immer im Schulterschluss mit den Siedlungsbewohnern.“ Das Flächennutzungsplanverfahren ruhen zu lassen, wie im gemeinsamen Antrag mit der FDP gefordert, mache Sinn, da das Verfahren unter komplett anderen Rahmenbedingungen gestartet sei. „Da kann man nicht einfach so weitermachen.“
Wenn die Bürgermeisterin Nottuln vorzeitig verlassen sollte, könne man das gesparte Gehalt doch zur Unterstützung der Verwaltung in externe Büros stecken, schlug Josef Lütkecosmann vor. Hartmut Rulle bestätigte das, allerdings sei es sehr schwer, Büros zu finden. Man habe deshalb im Rat den Einstieg in das Programm NRW.Urban beantragt. „Aber selbst, wenn wir dafür eine Mehrheit bekommen: Große Sprünge können wir nicht machen.“ Markus Lunau ergänzte: „Gut ist auf jeden Fall, dass wir in Nottuln genug Projekte in der Pipeline haben. Stillstand wird es nicht geben.“