„Auf konservative Werte besinnen“
Die schlechten Nachrichten dieser Welt – Bundestagsabgeordneter Karl Schiewerling ließ sie beim CDU-Kreisparteitag in Olfen allesamt aufziehen: Bürgerkrieg in Syrien, Flüchtlingskrise, islamistischer Terror, Putin, Erdogan, Trump, Brexit obendrein. „Die Situation ist unübersichtlich geworden, das verursacht Unsicherheit und Angst“, diagnostizierte Schiewerling, der seine Parteifreunde aufforderte, angesichts der politischen, religiösen und wirtschaftlichen Veränderungen, Verwerfungen und Umwälzungen rund um den Globus und ihrer weltweiten Auswirkungen nicht zu verzagen, sondern die Herausforderungen anzunehmen.
Er warnte davor, die Augen vor den Problemen zu verschließen oder nach dem Motto „Früher war alles besser“ im Gestern zu verharren. Schiewerling: „Die Zeit, in der wir leben, ist die Zeit, die wir zu gestalten haben. Der Blick zurück löst keine Probleme.“ Gleichwohl sei es hilfreich, „dass wir uns auf unsere im besten Sinne konservativen Werte besinnen: das christliche Menschenbild, Solidarität, Subsidiarität. Das sind die Werte, die uns in den vergangenen 70 Jahren groß gemacht und uns große Anerkennung eingebracht haben.“
Innenpolitische Themen riss Schiewerling nur kurz an: Arbeitsmarkt, Industrie 4.0, demografischer Wandel und Altersabsicherung. Auch die allgemeine Politikverdrossenheit nahm er in den Blick, die er unter anderem darauf zurückführte, dass es im Bundestag keine schlagkräftige Opposition gibt. Auch deshalb sprach er sich gegen eine Fortführung der Großen Koalition nach der Bundestagswahl 2017 aus. Über seine eigene politische Zukunft, sprich über die Frage, ob er 2017 noch einmal antritt, hüllte Schiewerling sich jedoch in Schweigen.
Vorbereitungen für die Bundestags- wie auch für die ebenfalls 2017 stattfindende Landtagswahl traf der Kreisverband mit der Wahl von Vertretern für die Landesvertreterversammlung zur Aufstellung der Landesliste. In diesem Zusammenhang feuerte Kreisvorsitzender Marc Henrichmann einige Spitzen auf die rot-grüne Landesregierung ab, kritisierte Hannelore Krafts „Unsichtbarkeit“ unter anderem nach den Übergriffen in der Silvesternacht in Köln oder Umweltminister Remmels Vorgehen bei der Novellierung des Landesjagdgesetzes.
Mit der Wahl eines neuen Beisitzers sowie eines Mitgliederbeauftragten stellte sich der Kreisvorstand teilweise neu auf. Neuer Beisitzer ist Rainer-Josef Bolte (Nordkirchen), der Angelika Stahl (Nordkirchen) ablöst. In das Amt des Mitgliederbeauftragten wählten die Christdemokraten Christoph Wäsker, der bereits als stellvertretender Kreisvorsitzender fungiert und diese Position auch weiterhin innehat, während er das Amt des Vorsitzenden der Jungen Union im Kreis Coesfeld an Jan-Marvin Beyer übergeben hat. Als Mitgliederbeauftragter kümmert Wäsker sich um die Mitgliederwerbung und um die Pflege vorhandener Mitglieder.