CDU Gemeindeverband Nottuln

Notunterkunft für bis zu 150 Menschen

Wohnraum für Flüchtlinge

In dem Gebäude der früheren Geschwister-Scholl-Hauptschule am Niederstockumer Weg wird eine Notaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge eingerichtet. Eine entsprechende Mitteilung der Bezirksregierung Münster hat die Gemeindeverwaltung am späten Freitagvormittag erhalten. Genutzt werden sollen die Klassenräume im Obergeschoss der früheren Schule. In der Notunterkunft sollen bis zu 150 Flüchtlinge vorübergehend untergebracht werden. „Uns wurde mitgeteilt, das wir ab Montag (heute) mit der Zuweisung von Flüchtlingen rechnen müssen“, teilte Bürgermeister Peter Amadeus Schneider auf WN-Anfrage mit.

 

Weil die Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge überlastet sind, suchen Landesregierung und Bezirksregierungen derzeit händeringend nach geeigneten Plätzen und Gebäuden, um dort Notunterkünfte einrichten zu können. Diese Notunterkünfte dienen der vorübergehenden Unterbringung von Flüchtlingen. Das bedeutet: Die Menschen, die jetzt in der Hauptschule untergebracht werden, bleiben nur eine kurze Zeit in Nottuln und werden anschließend in die eigentliche Unterbringung in anderen Kommunen weitergeleitet.

 

Nach Auskunft von Bürgermeister Schneider ist „im Kontakt zwischen Gemeinde, Kreis und Bezirksregierung der Blick auf das frühere Schulgebäude gefallen.“ Die Bezirksregierung hält das Gebäude für geeignet und hat der Gemeinde im Wege eines Amtshilfeverfahrens mitgeteilt, dort eine Notunterkunft einzurichten. Noch am Freitagmittag begannen Mitarbeiter der Gemeinde damit, die Klassenräume entsprechend herzurichten. So wurden zum Beispiel Matratzen beschafft (zehn pro Klassenraum), auf denen die Menschen nächtigen können. „Etagenbetten sind leider zurzeit nicht zu bekommen“, erläuterte der Bürgermeister.

Das Gebäude der früheren Geschwister-Scholl-Hauptschule. Die Bezirksregierung richtet dort eine Notunterkunft für Flüchtlinge ein. Foto: Ludger WarnkeDas Gebäude der früheren Geschwister-Scholl-Hauptschule. Die Bezirksregierung richtet dort eine Notunterkunft für Flüchtlinge ein. Foto: Ludger Warnke

Für die Flüchtlinge stehen die Sanitäreinrichtungen der Schule zur Verfügung, für Duschmöglichkeiten ist das Wellenfreibad vorgesehen. Alle im Zusammenhang mit der Notunterkunft entstehenden Kosten bekommt die Gemeinde erstattet.

 

Die Bezirksregierung hat der Gemeinde auch mitgeteilt, dass für die neue Notunterkunft ein 24-Stunden-Wachdienst organisiert wird. Auch die Organisation der Verpflegung läuft über die Bezirksregierung. „Wahrscheinlich wird das eine Hilfsorganisation übernehmen. Einzelheiten sind uns aber derzeit nicht bekannt“, sagte Schneider.

 

Der Bürgermeister betonte, dass ausschließlich die Klassenräume im Obergeschoss und um die Aula herum als Notunterkunft genutzt werden. Die Räume, die an Volkshochschule und Musikagentur vermietet worden seien, sind von dieser Maßnahme nicht betroffen. Ebenso seien Spezialräume wie Schulküche, Physikraum und Chemiesaal nicht betroffen.

 

Viele Detailfragen zum Betrieb der Notunterkunft im früheren Hauptschulgebäude seien derzeit noch nicht zu beantworten. „Wir wissen zum Beispiel nicht, welche Nationalitäten zu uns kommen werden“, erläuterte Schneider. Klar ist aber für den Bürgermeister: „Ich bin der Meinung, dass eine Gemeinde wie Nottuln ihren Beitrag zur Unterbringung von Flüchtlingen leisten muss.“ In diesem Sinne hat der Bürgermeister auch alle Ratsmitglieder um Unterstützung gebeten. Schneider hat am Freitagnachmittag den Gemeinderat über die Entwicklung informiert. Am Samstag schrieb der Bürgermeister einen Informationsbrief für die Nachbarn der Schule und verteilte diesen persönlich.

 

Wie geht es nun weiter? Ab heute können Flüchtlinge in der Notunterkunft aufgenommen werden. Heute Nachmittag treffen sich im Rathaus die Vertreter der verschiedenen Gruppen, die in der Flüchtlingshilfe engagiert sind. „Wir wollen gemeinsam über eine Sozialbetreuung der Menschen beraten“, sagte der Bürgermeister.